Samstag, 17. Oktober 2009

ein Plädoyer für die Gegenwart

Heute habe ich einen vollen Tag, meine Tochter feiert ihren 7. Geburtstag. Da gibt es Ramba-Zamba, nachmittags Theatervorstellung mit dem Räuber Hotzenplotz usw. Da gibt es kaum Platz für Anderes, oder doch? Doch, die Lust auf K. ist da, ich sehne mich nach ihrer Nähe und ihrem Körper, wie gerne würde ich sie jetzt - ja, ich spreche es offen aus: flach legen. Sie geniesst es ebenso wie ich, wenn ich mit meiner ganzen Kraft in sie eindringe, sie liebt es und kann sich dabei wunderbar fallen lassen. Und wie gerne lasse auch ich mich fallen, wenn sie mich zum Beispiel oral bis zur Explosion verwöhnt.

Die Lust auf K. ist beinahe allgegenwärtig, so auch jetzt. In vier Wochen ist es wieder soweit, dann werde ich bei ihr sein und für 48 Stunden alles um mich herum vergessen können, buchstäblich alles, dann gibt es nur noch sie und ich, unsere Lust und das Zelebrieren der Ektase. Ja, ich brauche diese Oase der bedingungslosen Leidenschaft.

Mein Alltag ist oftmals voll beladen mit allerlei Ansprüchen, im Beruf kann ich nicht gerade eine ruhige Kugel schieben, da sind Mitarbeitende, die berechtigterweise etwas von ihrem Chef wollen, da ist ein Kind, das berechtigterweise etwas von seinem Papa will. Hätte ich da überhaupt Zeit für eine Partnerschaft des Alltags, wenn ich das so ausdrücken darf? Das Schwierigste ist die Bewältigung des Alltags (Dürrenmatt), ja, das stimmt. Ich beginne diesen Zustand des Genusses ohne Verpflichtungen zu geniessen, wer die Wüste nicht kennt, wird die Oase nie zu schätzen wissen.

Und ich weiss aber auch: es gibt immer wieder Rückfälle, Rückfälle der Melancholie, wo ich denke: Herrgott, ich werde auch nicht jünger. Werde ich dereinst ein alter Mann werden ohne eine Partnerin an meiner Seite? Wenn ich einen alten Mann in den Strassen sehe, der mit Mühe seinen Weg geht, denke ich dann und wann: aha, so wird es auch mit dir sein. Als Gegengift nehme ich dann jeweils meine Mutter als Vorbild, die, mittlerweile 85 Jahre alt, als Witwe ihren Alltag wunderbar bewältigt, mit Freude, sie lebt allein und autonom (!) in ihrer Wohnung, kocht, wäscht, bügelt, das Programm zieht sie durch, hütet einmal in der Woche meine Tochter. Und sie liebt die italienische Oper :-).

Was sein wird, weiss ich nicht. Eines weiss ich aber: ich verspüre diese unglaubliche sexuelle Anziehungskraft zu K, eine Anziehungskraft, wie ich sie noch nie erlebte. Ja, hic et nunc, die Gegenwart ist real, hier müssen wir unser Leben leben, alles andere sind letztlich Konstruktionen, Chimären und Projektionen. Was für ein Glück, dass mir K. begegnet ist.

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