Rund ein Jahr nach unserer Bekanntschaft teilt mir K. mittels email letzten Juni mit, dass sie die Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten kann. In Wirklichkeit handle es sich zwischen uns eher um eine Freundschaft mit gelegentlichem Sex, und darüber werde sie immer unglücklicher. Sie leide darunter, ich solle ihr nicht böse sein, und am Schluss ihrer Mitteilung hiess es schlicht: "alles Liebe und einen letzten Kuss".
Diese Mitteilung hatte mich erschüttert. Insbesondere der letzte Satz zog mir den Boden unter den Füssen weg. Ich konnte mir nicht vorstellen, K. nicht mehr zu sehen und zu spüren. Wie würde ich es ertragen, ihre leidenschaftlichen Küsse nicht mehr zu spüren auf meinen Lippen, auf meinem Körper? Ein Leben ohne K? Dabei hatten wir abgemacht, dass sie im Sommer eine Woche lang zu mir kommt, wir schmiedeten schon Pläne, was wir alles unternehmen wollten, ich wollte ihr meine Gegend zeigen, und wir stellten uns vor, wie wir es auch draussen tun würden, unten am Fluss, wo uns niemand stört.
Und jetzt kam also diese Absage von K, der Frau meiner puren Leidenschaft...ich spürte nichts mehr in diesem Augenblick und danach, war wie gelähmt und wusste nicht, wie ich diesen Sommer überleben würde. Lustlos war ich, deprimiert, niedergeschlagen, wie der entsprechende Eintrag in meinem Tagebuch denn auch zeigt.
Hatte K. aber doch nicht Recht? Wenn ich es mir nüchtern überlegte, musste ich ihr Recht geben. Es gab keine realistische Chance für uns: Wir haben beide, ich wiederhole es, ein Kind, das viel Zuwendung und Liebe braucht. Sie lebt dort, ich hier. Wir sind ortsgebunden. Ich weinte bitterlich. Warum um Gottes Willen musste dies geschehen? Warum lerne ich eine Frau kennen, die relativ weit weg von mir wohnt? Zufall? Oder will uns das Leben damit etwas sagen? Nun begann ich zu spekulieren, suchte nach Antworten. Ach, das führte nicht weiter. Ich begann, mich damit abzufinden - und ich sehnte mich so sehr nach K., ich träumte von ihr, ich träumte davon, wie wir uns begegnen, uns hemmungslos lieben. Ich ahnte, dass auch sie die Lust auf mich nicht einfach wegstecken konnte. Aber ich hatte keine Kraft mehr, und vor allem wollte ich den Entscheid von K. respektieren.
Die Sommerferien überlebte ich, so gut es ging, ich ging viel schwimmen, unternahm Vieles mit meiner Tochter, verreiste mit ihr für eine Woche ins Engadin. Und dann, es war im Juli, nahmen wir wieder Kontakt auf, behutsam....und daraus erwuchs der Entscheid, eine Sex-Affäre zu haben.
Ja, frivol vereinbarten wir, dass wir inskünftig miteinander nur Sex haben wollen, Sex ohne Verpflichtungen. Sex pur, ohne gegenseitigen Erwartungen. Wir vereinbarten aber auch, dass ungeschützter Sex nur zwischen uns stattfindet - wenn also K. oder ich eine andere Affäre haben sollten, dann geschieht dies nur geschützt.
Soweit also die Ausgangslage.
In den nächsten Beiträgen werde ich darüber berichten, wie sich unsere Leidenschaft von Mal zu Mal steigerte, wie unsere Lust aufeinander immer grösser wurde und wird, und vor allem, wie wir Grenzen stets ausloten und überschreiten. Dabei erleben wir beide - ich denke, diese Erkenntnis trifft in der Tat nicht nur auf mich zu - neue Seiten bzw. Neigungen in uns. Jedenfalls erlebe ich den Sex mit K. auch als Reise zu mir selbst. Ich entdecke Leidenschaften, die mir bisher nicht bekannt waren oder die ich schlicht verdrängte. Darüber werde ich schreiben, über unsere Lust, unsere grenzenlose und, nennen wir das Kind beim Namen, geile Lust aufeinander.
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