Samstag, 17. Oktober 2009

leidenschaftlicher Sex - und wo bleibt da die Liebe?

Manche mögen sich die Frage stellen: wo bleibt bei all dem die Liebe? Die Frage ist sehr berechtigt, ja von grundsätzlicher Bedeutung. Ich will im folgenden darauf eingehen.

Eines ist für mich klar: Sex zu haben mit einer Person, die man nicht liebt, ist gewiss möglich. Ob allerdings Sex mit Leidenschaft möglich ist, ohne das Gegenüber in irgend einer Form zu mögen und zu schätzen, bezweifle ich. Ich könnte mir nicht vorstellen, mit einer Frau Sex zu haben, die ich buchstäblich nicht riechen kann. Ich glaube, dass eine sexuelle Begegnung gewisse "Rahmenbedingungen" voraussetzt, wenn Leidenschaft, Begierde und Hingabe wesentlicher Teil des sexuellen Akts sein sollen. Natürlich, ein geiler Quickie ist denkbar, ohne dass ich die Frau näher kenne oder überhaupt mag. Aber das war's dann schon: eben ein Quickie, eine kurze sexuelle Begegnung ohne tiefgehenden Emotionen. Ich kann mir aber z.B. schlicht nicht vorstellen, eine Frau mit Hingabe oral lang und ausdauernd zu verwöhnen, die ich schlicht nicht kenne. Oder die ich, man verzeihe mir den Ausdruck, als schlicht doof empfinde, mag sie mir optisch noch so gefallen. Ich muss und will etwas fühlen, wenn ich nur schon die Hand der Frau halte, dann soll es bei mir zwischen den Beinen ziehen. So habe ich beim Küssen noch nie solche Lust empfunden, wie ich sie bei K. empfinde. Das geht durch Mark und Bein und direkt zwischen die Beine. Buchstäblich.

Ich gehe noch einen Schritt weiter: leidenschaftlicher Sex (ich werde in meinen weiteren Beiträgen näher darauf eingehen, was ich darunter verstehe) ist nur dann möglich, wenn ich die Frau kenne, wenn ich weiss, wer sie ist, was sie tut, was sie denkt und fühlt. Leidenschaftlicher Sex muss sich entwickeln und kann, so jedenfalls meine Sicht und meine Erfahrungen, nicht im Rahmen einer einzigen Begegnung stattfinden. Es braucht sodann einen Boden, eine vertrauensvolle Grundlage, um in den Bereich der Ektase zu gelangen, um Grenzen auszuloten und auszuweiten. Auch darüber soll später die Rede sein.

Ja, eine blosse email von K. mag genügen, eine sms, um mich zu erregen. Es genügt, dass ich an sie denke, und ich empfinde grosse sexuelle Lust auf sie. In exakt vier Wochen werde ich bei ihr sein: ich freue mich schon heute auf diese Begegnung, ich kann es kaum erwarten, sie endlich wieder zu spüren. Die sexuelle Anziehungskraft zwischen uns ist bemerkenswert. Wenn wir dann endlich wieder beisammen sind, können wir uns kaum zügeln. Nachdem ich jeweils an ihrem Wohnort angekommen bin, müssen wir noch einen Bus nehmen, bis wir endlich in ihrer Wohnung sind, und diese Fahrt zu ihrer Wohnung versetzt uns in eine gewaltige Spannung, das Warten während der Fahrt wird unerträglich und zu einer Qual - einer Qual der Lust und Leidenschaft.

Un dann, endlich, können wir uns gegenseitig befreien. Und uns zwei Tage und Nächte lang völlig hingeben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen