Donnerstag, 22. Oktober 2009

In Erwartung des Lustmahls (1)

K. weiss genau, was mich geil macht. Sie denkt sich Geschichten aus und stachelt mich mit diesen an, sie provoziert im besten Sinne des Wortes, und ich spinne die Geschichte fort. So auch heute. Es war mir schon klar, dass sie mir diese neckische Geschichte nicht aus Zufall zustellte. Und jetzt habe ich die glasklare Antwort von ihr erhalten – und diese inspiriert mich.

Nächste Woche sehen wir uns endlich wieder, nach vier langen Wochen. Ich werde sie zu einem wirklich vorzüglichen Essen einladen, einem Essen mit allem drum und dran, mit fünf oder sechs auserlesenen und wunderbar zugerichteten Gängen, alles durchkomponiert, mit dem dazu passenden Wein, in einem schönen Lokal, Kerzenlicht und Pianomusik live inbegriffen.

K. will für dieses Essen bezahlen – mit Sex. Der Gedanke daran erregt mich, weil er unser Spiel um Lust und Leidenschaft um eine weitere frivole Komponente fortsetzt, bereichert, ergänzt. Ich werde ihr also kurz vor dem jeweiligen Gang genau schildern, was ich dafür von ihr abverlangen werde. Vermutlich werde ich ihr jeweils kleine Kärtchen überreichen, auf dass sie alles schriftlich zur Kenntnis nimmt, und ich werde sie dabei genau beobachten, wie sie in Erwartung dessen, was uns erwarten wird, den Gang umso lüsterner zu sich nehmen wird. Ja, K. soll für dieses Essen bezahlen, bezahlen mit Sex. Ich errate an dieser Stelle noch nicht, was ich mir da alles vorstelle. Aber ich weiss, dass ich nächste Woche mit Wollust die Lust-Liste zusammenstellen werde, ich werde keinerlei Hemmungen an den Tag legen und mir einige schöne Dinge überlegen.

Eines ist klar: nach dem schön-romantischen Essen werde ich, gewissermassen als Kontrapunkt zum feinen Abendessen, harten Sex einfordern, und K. weiss das natürlich sehr wohl, und auch ihr gefällt diese Aussicht. Aber ich werde mit Überraschungen aufwarten, ich nehme den Ball von K. gerne auf und spinne ihre geilen Gedanken konsequent weiter. Ja, es wird ein Lustmahl werden, ich werde jeden Bissen und jeden Schluck Wein geniessen, ich ahne schon, wie hart mein bestes Stück sich dabei anfühlen wird angesichts dessen, was ich danach von K. einfordern werde.

K. wird die darauffolgende Nacht ganz zu meiner Verfügung stehen, ohne wenn und aber, ich werde sie immer wieder zwingen, dieses und jenes zu tun, ich werde sie immer wieder an den jeweiligen Gang erinnern, und ich werde die Preise konsequent und gnadenlose einfordern. Ich werde sie also züchtigen und einen hohen Preis für das feine Mahl einfordern. Die von mir verlangten Preise werden unterschiedlich hoch ausfallen, in Abhängigkeit der dargebotenen Speisen. Fischspeisen haben andere Preise als solche mit Fleisch, und die dritte Vorspeise hat wiederum andere Preise und Konsequenzen als die zweite Nachspeise. Die Folgen dieser Nacht soll K. noch Tage danach spüren – wortwörtlich gemeint und im übertragenen Sinn.

Dieses Abendessen werde ich vorbereiten, wie ich noch nie zuvor ein Abendessen vorbereitet habe.
Und ich werde das Abendessen geniessen, wie ich noch nie ein Essen zuvor genossen habe.

Mein Appetit ist schon jetzt gross, sehr gross.

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